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Der Selbstprojizierende Projektor

Autorenbild: Sonja MeyerSonja Meyer

Heute möchte ich euch den Selbstprojizierenden Projektor (SSP) gerne näher bringen. 

Und da ich eins dieser raren, wunderbaren Wesen bei mir zu Hause habe, bin ich auch persönlich sehr vertraut. Und das, obwohl man sagt, dass dieser Typ nur etwa 2-3% der Projektoren ausmacht.

Aber ich kennen ja auch so so viele mentale Projektoren, von daher gehe ich einfach mal davon aus, dass sich diese Anziehung auch über gegenseitige Anerkennung und Ähnlichkeiten näher stehen 😊

Projektoren machen im Durchschnitt ja etwa 20% der Menschheit aus, wobei es dabei auch sehr stark auf den Zeitbereich ankommt, den man sich anschaut. Zb. sorgt die Definition 35-36 (aktuell Ende 2024 bis Anfang 2025) dafür, dass überdurchschnittlich (nämlich alle!) Babys als MGs oder Manifestoren auf die Welt kommen. Was uns das sagen soll? Vielleicht, dass wir uns ein stückweit an der Eigenständigkeit des Manifestors orientieren sollen oder uns auch in emotionaler Geduld und Bewusstheit üben 😉

Aber zurück zum Thema… der SSP macht vom Projektorenanteil 2-3% aus, sprich jeder 8.-10. Projektor ist selbstprojizierend, ich finde das klingt auch bei mentalen Projektoren mit jeder Zehnte schon mal deutlich mehr.

ABER: wir (als Projektoren insgesamt), aber eben auch Vertreter der selteneren Projektorenarten, wie mentale, Ego- oder Selbstprojizierende Projektoren, dürfen uns darüber bewusst werden, dass wir anders sind. 

Nicht besser, nicht schöner, nicht weiser – aber wir denken anders, wir arbeiten anders, wir nehmen die Welt da draußen anders wahr als die Mehrheit der Menschen. Damit möchte ich auch nicht sagen, dass alle anderen die Welt gleich sehen, dafür bewegen wir uns ja in der Wissenschaft der Individualität und Differenzierung, aber wir dürfen nicht erwarten, verstanden zu werden.

Und ja, das Wissen um Human Design macht an dieser Stelle sehr, sehr viel toleranter, denn der Anspruch an sich selber, verstanden werden zu müssen, es besser erklären oder ausdrücken zu müssen, damit man nicht in dieser Außenseiterposition landet, kann beruhigt abgelegt werden.

Umgibt sich der SSP mit den richtigen Menschen, nämlich denen, die interessiert zuhören, die seine Wahrheit hören wollen, die anerkennen, dass er anders ist, dann entsteht etwas sehr Besonderes.


Anerkennung und Wertschätzung:

Auch für den SSP sind Einladungen unerlässlich. Ohne Einladungen, oder auch „einladende Situationen“ steht keine ausreichende Energie zur Verfügung, um zb. bestimmte Dinge umzusetzen, gehört zu werden, seinen weisen Rat zu teilen etc. 

Natürlich ist auch dieser Projektor dazu in der Lage, etwas zu initiieren oder umzusetzen, schließlich haben die meisten von uns, bevor sie Human Design entdeckt haben, ein solches generatives und manifestierendes Leben geführt. Aber es entspricht nicht dem Typ, was dazu führt, dass es anstrengend und zäh verläuft, dass der Projektor ausbrennt bis zum Burnout oder es auch zu Widerständen führt. Man hat einfach nicht das Gefühl im Flow zu sein oder auf dem richtigen Weg.

Der Projektor selber verfällt dann schnell in die Verbitterung. Das kann sich ganz unterschiedlich anfühlen. 

Introvertierte Menschen ziehen sich bei Desinteresse, Widerständen und ständigen Herausforderungen, Frust, Sackgassen eventuell eher zurück und extrovertierte haben den Hang zu einem vehementeren Vertreten ihrer Pläne und Ansichten – was als nicht eingeladener Projektor besonders gut ankommt. NICHT! 😉 Ich weiß das natürlich nur vom Hören-Sagen, hahaha.

Für den Projektor führt eine Ablehnung oder ein Desinteresse von außen schnell in eine Abwärtsspirale aus Verbitterung, Frust, Ablehnung, der Traurigkeit darüber, nicht gehört zu werden – weil er ja eigentlich nur seinen ja auch oft weisen Rat anbringen und dem Gegenüber helfen möchte. 

Aber ich kann euch wirklich versichern: egal, wie gut der Rat sein mag, kommt er ungefragt, ungebeten und nicht zum richtigen Zeitpunkt, wird der Projektor kritisiert, überhört oder als Besserwisser wahrgenommen.

Von daher, tut euch selber den Gefallen und hütet eure Weisheit und eure Expertise, bis ihr auch gefragt werdet. Und ja, das bedeutet auch oft, den Mund halten zu müssen.

Erfolg hingegen stellt sich (als typeigene Signatur des Projektors) ein, wenn ihr geduldig wartet, eingeladen seid und auch das Interesse an EUCH persönlich, also die Wertschätzung euch gegenüber da ist. Und dann zieht der Projektor die anderen in ihren Bann. Was wir nie vergessen dürfen ist, dass Projektoren dafür da sind den Anderen erfolgreich zu machen - und nicht für den eigenen Erfolg loszugehen. Unser eigener Erfolg fällt dabei wie selbstverständlich ab, auch der finanzielle. Aber nicht umgekehrt.

Der SSP wird erfolgreich besonders über seine innere Wahrheit und den Ausdruck seines eigenen Selbst. 


Seine Autorität funktioniert dabei so, dass er – vorausgesetzt Anerkennung, Wertschätzung und eine darauf basierende Einladung zumindest für die größeren Entscheidungen ist erfolgt – sich mit einer vertrauten Person austauscht und im Alleinsein reflektiert. Der SSP muss seine Gedanken und Gefühle laut äußern, um zu spüren, was sich authentisch und richtig für ihn anfühlt und tut dies meist mit 1-2 engen Menschen (und nicht wie der mentale Projektor) mit mehreren.

Es ist hilfreich, eine unterstützende Person als Zuhörer zu haben, die nicht urteilt oder berät, sondern einfach präsent ist und empathisch zuhört.

Dieser Prozess der Selbstreflexion durch Kommunikation ist wie ein Tanz zwischen innerem Erleben und äußerem Ausdruck. Dabei kann ein verständnisvoller Zuhörer wie ein Spiegel wirken, der den SPPs hilft, ihre eigene Wahrheit klarer zu erkennen. 

Da auch SSP über ihre große Offenheit stark konditioniert sein können, besteht das Risiko, Entscheidungen aufgrund des Nicht-Selbst der offenen Zentren zu treffen. Und das sind in Kurzform:

- Sich über offene Kopfzentren (Krone und Ajna) von der Meinung der Anderen beeinflussen zu lassen, weil man sich selber nicht für klug genug hält

- Sich über ein offenes Ego einen Selbstwert beweisen zu wollen, in dem Sinn, dass man größer, schneller, weiter, besser, sinnvoller, klüger sein möchte, weil man im Kern glaubt nichts wert zu sein

- Über ein offenes emotionales Zentrum Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, weil man doch geliebt werden möchte und Angst hat fallen gelassen zu werden

- Aus Druck agieren zu müssen, die Initiative ergreifen zu müssen

- Mit einem offenen Sakral über seine (Leistungs-)Grenzen zu gehen 

- Mit einer offenen Milz an Dingen festzuhalten, die nicht mehr gut tun oder dienlich sind

- … um nur einige zu nennen, denn gerne verbinden sich die offenen Zentren noch untereinander und der Verstand füttert sie mit Argumenten (letztendlich, um uns zu schützen).

Durch individuellen Lebenserfahrungen des Einzelnen können sich mentaler Druck und Stress, Ängste und Überanstrengungen in allen Bereichen natürlich sehr unterschiedlich zeigen – und auch auf sehr unterschiedlichen Wegen de-konditioniert werden. 

Dazu kann ich (oder ein anderer Coach) auch Begleitung bieten und meist führt an dieser Stelle das Bewusstwerden um Glaubenssätze und Gewohnheiten schon zu einem Wandel.


Eine besondere Herausforderung für SPPs liegt im Energiemanagement. Als Projektoren verfügen sie eh über begrenzte Energie, bzw. ihre Energie steht ihnen nicht konstant zur Verfügung und sind am erfolgreichsten, wenn sie diese gezielt, mit Freude einsetzen. 

Vier bis fünf Stunden intensive Arbeit pro Tag sind optimal laut Theorie, aber ich habe selbst als Projektorin ohne definiertes Motorzentrum die Erfahrung gemacht, dass die Energiekurve sehr unterschiedlich verlaufen kann. Es gibt Zeiten in denen Projektoren mit Begeisterung und sehr effizient arbeiten können, während die übrige Zeit der Regeneration, Tätigkeiten die einen eher energetisch auffüllen und der Inspiration dienen sollte. 

Dies steht natürlich völlig konträr zu dem typischen und ein bisschen altmodischen Gedanken von Anwesenheit bedeutet Leistung 😉 

Projektoren können unheimlich effizient sein und schaffen, wenn ihnen die Energie zur Verfügung steht, mehr in kürzerer Zeit (auch als Generatoren), aber eben nicht in Dauerleistung. Und versuchen sie zu agieren wie ein MG, werden sie immer schlechter abschneiden als ein echter MG im Flow, denn dafür sind sie nicht hier. Projektoren bleiben Beobachter, keine Umsetzer. Und wenn du wie ein MG aussiehst, wirst du von den meisten Menschen auch wie einer gesehen.

Und, was nie vergessen werden darf, die Regeneration dauert einfach länger und zieht auf Dauer größere gesundheitliche Probleme mit sich. Gerade Projektoren sind stärker und aus anderen Gründen von Krankheiten betroffen, die systemisch zeigen, dass zu viel zu viel ist. Das können zb. Erschöpfung, Allergien, Schilddrüsenprobleme oder Autoimmunkrankheiten sein. Oder auch Kompensation im Sinne von Essen, Konsumieren, Sucht oder Vermeidungsverhalten.

Im Human Design entstehen als erstes Erschöpfung, dann Schmerz und Dysfunktion – und wenn man diese körperlichen Symptome nicht wahr oder ernst nimmt, auch ernsthafte Krankheiten. Das Beste, was wir vorbeugend tun können, ist auf unseren Körper frühzeitig hören zu lernen und uns unserem Design entsprechend zu verhalten.

Und somit entstehen die größten Herausforderungen eben genau dann, wenn SPPs versuchen, sich anzupassen oder ihre Wahrheit zu unterdrücken. Dies kann zu inneren Konflikten führen und sie von ihrem wahren Selbst entfernen. Der Weg zur Erfüllung führt über die mutige Entscheidung, der eigenen Identität treu zu bleiben und die eigene Stimme zu erheben, auch wenn dies bedeutet, manchmal gegen den Strom zu schwimmen.

Aber genau dafür braucht es eben ein entsprechendes, einladendes, wertschätzendes Umfeld, in dem der SSP sich auch traut, seine Wahrheit zu sprechen und sich nach seinem eigenen Sein auszudrücken.

Und exakt dafür ist er auch ausgestattet – wer hätte es gedacht?! 😉

Der selbstprojizierende Projektor bringt ja das definierte Selbst mit und dieses Zentrum hält ihn stabil, was seine Identität, seine Richtung im Leben und seine Liebe angeht – und beeinflusst damit die Anderen. Und das kann ich nur bestätigen! Ein definiertes und damit festgelegtes Selbst kann sich wie ein wohliges Zuhause für den undefinierten anfühlen, weil es die Richtung vorgibt. Weil sich Menschen in seiner Umgebung geliebt fühlen. Weil es die Identität zb. einer Beziehung vorgibt. Und natürlich hat jeder Andere eine eigene Autorität, um für sich zu entscheiden, ob dieser Weg, diese Richtung die richtige ist. 

Menschen, gerade Projektoren, mit einem definierten Selbst wissen immer um die Richtung im Leben (nicht unbedingt das Ziel), den roten Faden, wo ihre Integrität, ihr innerer Kompass liegt – und das lässt genau die SSP oft auch ohne Wissen um Human Design sehr natürlich verbunden mit ihrem Design leben – weil sich alles andere so unangenehm und falsch anfühlt. Oft braucht es nur das Vertrauen, dass das auch so richtig ist für sie.


Ich kann jedem SSP von daher nur ans Herz legen, sich mit den richtigen Menschen zu umgeben, die sich einladend und richtig, vertraut anfühlen – und dem eigenen Weg, der eigenen Wahrheit zu vertrauen, auch wenn das meist nicht Mainstream ist. Für euch ist auch immer wieder der Rückzug, das Alleinsein wichtig, um zu dekonditionieren und euch selber spüren zu können.

Ich wünsche euch so viel Freude mit eurem Design!

 
 
 

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